28.10.08

Broken Social Scenario Pt.II (Amoklauf im Wald / sometimes you fight for the world sometimes you fight for yourself)


















BROKEN SOCIAL SCENARIO PT.II

(Amoklauf im Wald /
sometimes you fight for the world sometimes you fight for yourself)














Aufführungsort / Kontext:

Diese Performance fand auf Einladung der Künstlerin Marte Kiessling in der POW Galerie in Hamburg-Altona anlässlich der Finissage ihrer Ausstellung mit dem Titel ‘Waldschwester in der Eremitage’ statt.
(www.myspace.com/powiswow)

Dauer:
30min
Materialen:

- Kostüm Itty: rote Nokia Gummistiefel, rosa Wollschal
- Kostüm Legasto: roter Mantel, Pilzmaske
- Videoprojektor verbunden mit Videokamera
- Scheinwerfer (grün)
- 3 Schalen Champignons
- 3 hängende Champignons
- Tisch, Stuhl, 2 Kerzen

Performance Ablauf:

Legasto steht regungslos auf seinem Platz
Itty legt jedem Gast zwei Pilze in die Hand, setzt sich an Tisch
Ihr Gesicht erscheint innerhalb von Legastos Wandschatten
Itty beginnt zu lesen.
Auf das Stichwort ‘Schlacht’ hin beginnt Legasto eine ThaiChi-artige Meditationsübung mit den an der Decke befestigten Pilzen.
Am Ende des Textes singt Itty das Volkslied ‘Ein Männlein steht im Walde’, steht dabei auf, geht ab
Legasto übt noch ca. fünf Minuten weiter die Schlacht mit sich selbst, geht dann ab




















BROKEN SOCIAL SCENARIO PT.II
(Amoklauf im Wald /
sometimes you fight for the world sometimes you fight for yourself)

(Text)

Zuallererst möchte ich Ihnen meine Freude darüber mitteilen, daß Sie noch unter den Lebenden weilen- ich hatte gelesen, wie schwer Sie erkrankt waren und habe mich über die Nachricht gefreut, daß Sie dies überlebt und nun zumindest nicht mehr akut derartig schwer krank sind. Ich interessiere mich schon ziemlich lange für Ihre Arbeit- von einer Aktion ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, daß mir die Entscheidung, tatsächlich teilzunehmen, mich in Bewegung setzen zu lassen, mich zu entschließen, voll reinzugehen in diese reale Inszenierung des Realen und mich bewußt vereinnahmen zu lassen, damals sehr schwer gefallen ist. Aber dann habe ich wahrgenommen, wie Sie sich selbst auch nicht rausnehmen und daß Sie etwas wagen. Brüche, Fehler, Leidenschaft, Leben zuließen.
Sie geben sich sehr viel Mühe und Sie schonen sich nicht. Sie haben ziemlich lange durchgehalten in dieser Rolle, der Gesellschaft was abzunehmen und in ihrem Versuch, diese Rolle nicht zu akzeptieren, bzw. sie zu durchlöchern und die Verantwortung zurückzugeben. Ich hatte den Eindruck, Sie konnten das tatsächlich machen, ohne zu zerbrechen, aber nun sind Sie krank und es gibt eine Kirche der Angst.
(Gestern habe ich geträumt. Ich bin durch den Wald gelaufen in dem betäubend warmen Wind, der von allen Seiten zu wehen schien und die Bäume wie Schlangen bewegte. Ich hatte das deutliche Gefühl, daß meine Füße schwerer wurden. Ich zählte die Möglichkeiten, 1) meine Füße wurden schwerer und der Boden saugte meine Füße an. 2) ich fühlte meine Füße schwerer werden, weil der Boden sie ansaugte. 3) ich hatte den Eindruck, daß der Boden meine Füße ansaugte, weil sie schwerer wurden. Die Fragen beschäftigten mich eine Zeit lang. Ich fand die Antwort in dem zunehmenden Schwindelgefühl, das der konzentrisch wehende Wind mir verursachte: meine Füße wurden nicht schwerer, der Boden saugte meine Füße nicht an. Das eine wie das andere war eine Sinnestäuschung, durch meinen fallenden Blutdruck bedingt. Das beruhigte mich und ich ging schneller. Oder glaubte ich nur schneller zu gehn. Als der Wind zunahm, wurde ich häufiger an Gesicht Hals Händen von Bäumen und Ästen gestreift. Die Berührung war zunächst eher angenehm, ein Streicheln oder als prüften sie, wenn auch oberflächlich und ohne besonderes Interesse, die Beschaffenheit meiner Haut. Dann schien der Wald dichter zu wachsen, die Art der Berührung änderte sich, aus dem Streicheln wurde ein Abmessen. Wie beim Schneider, dachte ich, als die Äste meinen Kopf umspannten, dann den Hals, die Brust, die Taille usw., bis sie mich von Kopf bis Fuß Maß genommen hatten. Das Automatische des Ablaufs irritierte mich. Wer oder was lenkte die Bewegungen dieser Bäume, Äste oder was immer da an meiner Kleidergröße Kragenweite Schuhgröße interessiert war. Konnte dieser Wald überhaupt noch ein Wald genannt werden. Vielleicht machte nur noch die Benennung einen Wald aus und alle andern Merkmale waren schon lange zufällig und auswechselbar geworden. Ich dachte noch darüber nach, als der Wald mich wieder in den Griff nahm. Er studierte mein Skelett, Zahl, Stärke, Anordnung, Funktion der Knochen, die Verbindung der Gelenke. Die Operation war schmerzhaft. Ich hatte Mühe, nicht zu schreien. Ich warf mich nach vorn in einen schnellen Spurt aus der Umklammerung. Ich wußte, nie war ich schneller gelaufen. Ich kam keinen Schritt weit, der Wald hielt das Tempo, ich blieb in der Klammer, die sich jetzt um mich zusammenzog und meine Eingeweide aufeinanderpreßte meine Knochen aneinanderrieb, wie lange konnte ich den Druck aushalten. Ich hörte mich lachen, als der Schmerz die Kontrolle meiner Körperfunktionen übernahm. Es klang wie Erleichterung: kein Gedanke mehr, das war die Schlacht. Sich den Bewegungen des Feindes anpassen. Ihnen ausweichen. Ihnen zuvorkommen. Ihnen begegnen. Sich anpassen und nicht anpassen. Sich durch Nichtanpassen anpassen. Angreifend ausweichen. Ausweichend angreifen. Die Reihenfolge ändern und nicht ändern. Ich summte diese Sätze vor mich hin, schneller und schneller und dann langsamer und langsamer, zerlegte sie in Silben, schnitt diese in einzelne Buchstaben, die ich abgehackt und langgezogen als Laute, die ich nicht mehr verstand, skandierte, bis daraus wieder ein Rhythmus wurde, schneller und schneller. Mir wurde schwindelig. Ich dachte nicht mehr, ich machte aber auch nichts und wurde euphorisch davon, ein Hochgefühl.
An dem Punkt hörte ich auf zu summen und griff in die Tasche meines Mantels, nach meinem kleinen roten Notizbuch, um meine Erkenntnisse aufzuschreiben, damit ich was draus machen konnte. Ich griff in die Tasche. Ich fühlte mich plötzlich ausgelaugt, leer und traurig. Der Moment war vorbei. Ich fing an zu weinen. Davon bin ich dann aufgewacht, mit schalem Geschmack im Mund.)
Man ist sich selbst sein eigener Feind.
Ich habe in den letzten zwei Jahren zwei Freundinnen durch die Krankheit Krebs verloren und meine Mutter ist ebenfalls daran erkrankt - mehr und mehr merke ich, was sich in mir verändert hat dadurch. Man kommt anders drauf. Freundlicher, weniger hart, versöhnlicher sogar vielleicht. An anderen Stellen aber ist mein Druck größer geworden- straighter zu sein, die wenige, oder -besser gesagt- 'bemessene' Zeit genauer zu nutzen, unnachgiebiger zu werden und mich ernster zu nehmen in bestimmten Bedürfnissen und auch Wünschen. Und deswegen sitze ich nun hier und verfasse diesen Text. Ich will ja was.
Dies ist meine Bewerbung für das Solitude-Stipendium.
Tatsächlich hatte ich schon lange vor, Ihnen einen Brief zu schreiben und es wäre schön gewesen, wenn ich dieses alte Dokument heute einfach hätte öffnen und an Sie versenden können- in dem Wissen, den Zeitpunkt des Schreibens damals selbst bestimmt zu haben. Die Notwendigkeit des Schreibens wäre eine andere gewesen, der Text wäre ein anderer. Er wäre weniger der Tatsache verhaftet, tatsächlich in erster Linie ein Bewerbungschreiben zu sein und nicht ein Text, der den eigentlichen Wunsch nach Austausch mit Ihnen zur Veranlassung hat. Auch wäre er wohl schon längst aufgeführt, vielleicht Teil einer Performance gewesen - Sie jedoch hätten ihn wohl nicht zu lesen bekommen. Nun kann ich zumindest ersteinmal davon ausgehen, daß der Text sie erreicht.
Ich werde versuchen, mich an den Text, den es schon hätte geben sollen, bzw. an den Zustand, in dem ich mich dann befunden hätte, gewissermassen zu erinnern. Ich möchte nicht vergessen, daß die andere Notwendigkeit des Schreibens an Sie auch eine Möglichkeit gewesen wäre und auch noch zukünftig ist. Aber es gibt nunmehr nur den jetzigen Zeitpunkt, und das ist dann eben der richtige.
Und tatsächlich spüre ich nun sogar eine gewisse Freude an dieser Arbeit- Grund sie zu verrichten. Ich schreibe selten Bewerbungsschreiben und ich schreibe sie seltener noch mit Freuden. Ich habe dabei immer das Gefühl, mich verstellen zu müssen. Beweggründe verschleiern zu müssen. Zum Beispiel will ich Geld. Geld umfasst ja sehr viel. Eigentlich will ich also Zeit, will ich Liebe, Anerkennung, mich künstlerisch verwirklichen und darauf bestehen, das alles als Geld zu bezeichnen. Geld, das mir Zeit ermöglicht, um in Ruhe meine Sachen, meine Arbeit machen zu können. Geld, das mir ein Gefühl von Unabhängigkeit vermittelt. Für Geld mache ich meist diese Jobs, die konkret ersteinmal nichts mit meiner Arbeit zu tun haben. Ich finde diese Trennung auch gut- denn um einen Job zu haben, der etwas mit meiner Arbeit zu tun hat, müsste ich erstmal andere Arbeit machen- zumindest war das bis jetzt meine Erfahrungsspanne. Ich bin z.B. bei 'Rockcity' eingetragen, das ist ein Verein, der sich um die Rechte von Musikern und Künstlern kümmert, Proberäume vermietet und Bandbusse auch und versucht, die vereinseingetragen Künstler als Events zu nutzen und nutzbar zu machen, was oft gelingt, weil alle sind willig und der Verein hat überallhin Kontakte. Ich bin also in diesen Verein eingetreten, zugegebenermaßen zu diesem Zeitpunkt ökonomisch etwas verzweifelt, und jetzt also eingetragen. Mir wurde beratend geraten, ich solle anstelle des sperrigen Zeugs, was ich so mache, dieser ganzen Kritik und so, die aber auch nicht etwa unmittelbar verwertbar auf den Tisch scheißt und also lesbar ist, also jedenfalls ginge das so alles nicht. Ich könne ja nicht dieselben Leute abschaffen wollen, die mich bezahlen sollen. Ich solle stattdessen etwas für diese Leute machen, eine unterhaltsame Show, mit Sex, eine Auktion, ein Toupet, was weiß ich, aber immer dasselbe, ein halbes Jahr lang einmal im Monat. Das wäre gut für mich.
Ich bin da anderer Meinung. Was gut für mich ist, ist hier zu sitzen und diesen Brief zu schreiben als Bewerbungsgespräch und ihn dann am Sonntag aufzuführen als Performance während der Finissage einer Bekannten, die mich einlädt als Stimme der Kritik in diese ihre Ausstellung- was die Ausstellung aufwertet, optisch vielleicht, inhaltlich vielleicht sogar auch und wenn nicht, dann war da wenigstens Etwas, das stattgefunden hat, das haben sich Leute angeschaut. Haben sich angeschaut, wie ich spreche, kostümiert, und mein Kollege auf dem Boden rumkriecht und mit der Videokamerera simuliert, daß die Beine der Leute Baumstämme sind. Jedenfalls werde ich am Sonntag etwas getan haben, wie ich es will; fünfzig Prozent aus reinem Eigeninteresse, weil ich nicht einverstanden bin, fünfundzwanzig Prozent, weil ich mich für Leute und Situationen interessiere und fünfundzwanzig Prozent, weil ich seit neuestem klargekriegt habe, daß ich an die Kunst glaube. (Kunst reagiert nicht. Sie handelt. Sie handelt im Verhältnis zum Wirklichen, zur Wirklichkeit des Sozialen, des Politischen, der Ideologien der Zeit. Wenn sie irgendeinen Sinn hat, dann als diese schwebende Selbstbehauptung über dem Abgrund der eigenen Ohnmacht. Die Künstlerin, der Künstler sind ohnmächtig. Aber ihre Ohnmacht macht sie erst frei! Frei zu sein, bedeutet nicht, alle Möglichkeiten zu haben. Es bedeutet, den Möglichkeitsraum zu durchqueren, um bereit für das Unmögliche zu sein, das Unmögliche zu bejahen. Die Anstrengung liegt darin, das Unmögliche möglich werden zu lassen.)
Die Stimme der Kritik lädt man ja ein, weil man vermutet, daß die Stimme kokettiert. Daß sie mittlerweile nur spricht, weil das ihr Job geworden ist, aus Ermangelung anderer Aussagen. Eigener zum Beispiel. Kritiker machen ja keine Kunst. Künstlern, die sich als Kritiker betätigen, fehlt also Eigenständigkeit, da sie sich in permanenter Reaktion befinden und es sich leichter machen als richtige Künstler, die was produzieren, einfach so. Jetzt bin ich wieder beim Briefschreiben angelangt. Der Brief an Sie, geschrieben ohne Bewerbungsdeadline, wäre vielleicht ein eigenständiger künstlerischer Akt gewesen, leider aber habe ich die Deadline verpasst. Die Deadline zur Bewerbungsabgabe für Schloss Solitude ist mir dazwischengekommen. Was so kommen musste, denn ich habe keine genaue Vorstellung von eigenständiger künstlerischer Arbeit. Also was soll das sein, wo soll die herkommen. Man träumt ja manchmal, daß man ein Stück komponiert, manchmal schreib ich auch was, im Schlaf, ich seh dann die ganzen Noten, den ganzen Text, summen tue ich auch und der Sprachrhythmus ist da, alles, ich brauche nur aufwachen und das fertige Ding raushauen. Aber immer wenn ich aufwache, kann ich mich an nichts erinnern. Vielleicht wären das richtig umwerfende Stücke. Nichts, was ich schon erlebt hab', wär' da drin, nichts gesamplet, nichts verwendet, einfach ein Ei gelegt. Traummaterie. Aber vielleicht wär's auch ein Stück von Abba oder von Eminem oder Bach und in ihrem Fall vielleicht sogar Wagner. Und da wäre man dann wahrscheinlich enttäuscht. Nein, ich glaube da einfach nicht dran, an diese Selbstreproduktion. Ich will auch gar nicht weiter darüber schreiben, das ist doch ziemlich uninteressant. Mich nervt sowieso schon, daß ich Interesse an Ihnen behaupte, hier aber dauernd von mir spreche. Was ich will, wie ich was mache usw. Ich will mich ja eigentlich nur als Beispiel benutzen, als jemanden, durch den diese ganzen Vorgänge, von denen ich spreche, durchlaufen. Als Teil von etwas. Ich sprech dann eben lieber von mir, weil mich kenn ich ja so halb. Ich verbringe ja schließlich die meiste Zeit mit mir selber. Und wenn ich sage, daß mich diese ganzen Vorgänge durchlaufen, dann geh ich davon aus, daß sie mich auch nicht besonders durchlaufen und nicht ungewöhnlichere Dinge bei mir auslösen als bei Anderen auch. Nur so einen normalen menschlichen Erlebnishorizont und in meinem Fall eben gerade den Erlebnishorizont eines durchschnittlichen Bewohners der westlich europäischen Welt. Ich habe nie Tagebuch geschrieben, ich finde das langweilig. Aber von mir sprechen zu anderen Leuten, das nehme ich mir heraus. Und ich will lieber öffentlich mit denen sprechen als privat. Das Private ist öffentlich. Und das Öffentliche ist privat. Und alles Beides ist unpolitisch. Das macht das Handeln auch so schwierig und so vermeintlich leicht zugleich.
Ich bin daher in letzter Zeit lieber so eine künstliche Mauer. Selbst gemauert, um Widerstand und selbstgewählte Schwierigkeiten zu erzeugen, in Räumen, die keine mehr sind. Ich will nämlich lieber Räume, das ist mir klargeworden, als keine. Ich will auch Grenzen. Die kann man ja wieder wegmachen, wenn man sie nicht mehr benötigt. Zum Sprechen. Zum Handeln. Für die Kunst. Ich versuche, mit der Schaufel in der Hand zu sprechen:
Heute geht es darum, ein Baum, eine Stadt, ein Bauer, ein Heiliger, ein Kaninchen, ein Löwe, Blut, Schnee und Nebel zu sein. Es geht darum, Fallübungen zu machen, im schwerelosen Raum das Gleichgewicht zu behalten, dabei zu telefonieren und Walkman zu hören, die Augen offen zu halten, entspannt zu lachen und das Mikrofon nah genug an den Mund zu halten, deutlich zu sprechen, befreundet zu sein, darauf zu achten, daß man gut aussieht und nicht krank wird, und guckt, welche Kamera gerade aufnimmt.
Dann fällt mir die Schaufel runter und in den Fuß rein, den nehm' ich dann ganz schnell hoch, weil's so weh tut, und hüpfe rum auf einem Bein und winke ins Publikum. Das klatscht. Das tut es immer.
Ich bin dann böse, weil ich mir zuviel zugemutet habe und dem Publikum auch, Weil ich erwartet habe, daß es mal nicht klatscht, sondern, weil es genauso verwirrt ist wie ich selbst, auf die Bühne kommt und mit mir ins Krankenhaus fährt, dahin, wo wir alle hingehören.
Im Krankenhaus wach' ich dann auf.
Das Zimmer ist leer. Nur ich bin drin. Mein Kopfkissen ist ganz nass, mir fällt ein, daß ich im Traum ganz schrecklich geweint habe und laut geschrieen und so furchtbar furchtbar unglücklich war mit Schmerzen in der Brust, ganz tief Innen drin, das war kaum zum aushalten, es war ganz real, so ein Schmerz, wenn man weiß, daß was weg ist und nicht wiederkommt. Vor dem lauf ich immer weg. Trennung. Die Person aus dem Nebenbett ist gerade zur Untersuchung, sagt die Schwester. Ich fange an zu weinen. Ein paar Stunden, bevor meine Freundin gestorben ist, da ging es ihr so schlecht. Sie war echt fix und fertig. Sie war zu schwach schon, zum Schreien, die Tage vorher, hat nur gestöhnt, leise, tagelang, aber da hat sie dann sich an mir festgehalten und immer geschrieen, daß ich was machen soll und ihr helfen. Das war furchtbar. Ich konnte nichts machen. Ich hab ihre Hand versucht zu halten, aber das ging nicht richtig, weil ihr jede Berührung weh getan hat, ich wär am liebsten in sie mitreingekrochen, um ihr was abzunehmen und auch dazusein, aber das ging alles nicht. Da war so ein wahnsinniger Abstand und sie hat immer versucht, den kleiner zu machen, und wollte nicht weggehen. Ich hätte ihr gern gesagt, sie soll doch bloß gehen, damit sie nicht mehr so leidet, aber das konnte ich auch nicht, weil ich wollte sie ja auch dahaben und dann hat sie immer schlimmer gelitten. Dabei war sie eigentlich ein ganz starker und fröhlicher Mensch. Das war furchtbar.
Und trotzdem hab ich soviele Tage, da bin ich miesepetrig. Ich will dann auch die Menschen liebhaben und schön finden, stattdessen aber geh' ich raus aus der Tür und rein zu Real.
Zum Beispiel an dem Punkt kommt dann die Akademie und sagt, daß sie besonderen Wert darauf legt, ihren Gästen eine andere Zeit, eine Zeit von besserer Qualität anzubieten, als die, die Künstler in ihrem Alltag sonst erleben. Aber das ist doch dann wirkliche Scheiße. Ich brauche keine bessere Zeit, sondern Kraft und Liebe, so nenn ich das jetzt mal, um in so eine Scheiße besser reingehen zu können. Damit mein ich auch so was wie ein Schloß. Mit der Scheiße und auch mit der Liebe. Ich suche ja Auseinandersetzung. Immer rein und was rausfinden, damit ich mich bewegen kann und auch wach bleibe. Ich sehe ja, daß das nett gemeint ist, mit der besseren Zeit und irgendwie ist die Annahme auch schön, daß da Leute sind, die machen sich Gedanken, wie die Künstler von heute, die in ihre Zukunft investieren wollen und das sicher dann auch machen, da auf dem Schloß, wie diese Künstler also eine bessere Zeit verbringen können. Trotzdem will ich das Schloss und die Zeit auf dem Schloss.
Was ich mir nämlich vorstellen kann, ist zu versuchen und mir Mühe zu geben, auf dem Schloss eine dem Schloss angemessene Zeit zu verbringen. Das Schloss sieht ja auf den ersten Blick aus wie das Gegenteil von einem Kellerloch, in dem man sitzt und pöbelt und widerborstig, bockig und auch sonst ein 'Hater' ist, von sich selbst und Anderen. Was aber nie aufgeht. Man kann sich nicht richtig streiten, u.a. weil man nicht gehört wird da unten. Man wird übersehen. Dieser ganze Streit findet nur im Kopf statt, man denkt sich was aus. Allerdings hat man heutzutage nicht mehr angemessen Zeit dazu. Man muss zum Arbeitsamt gehen oder für Euro irgendwo arbeiten und die ganze Zeit umsonst Netzwerken, für die Kellerlochmiete. Das schlaucht. Man ist so geschlaucht davon, daß man dann nicht mehr aus Freiwilligkeit vielleicht zu der Erkenntnis gelangt, daß man Fehler begangen hat mit diesem ganzen Zynismus- mit dem auf jeden Fall und vielleicht sogar mit den Experimenten im Mauerbau, die man voll Freude mal angefangen hat- und daß man jetzt mal unbedingt und dringend mal schauen muss, wie's wohin veränderlich weitergeht. Nein, man ist so geschlaucht, daß man einfach müde wird und halb einschläft. Man läuft rum mit so einem plüschigen und weichen Iro auf dem Kopf und geht zu tollen Events, wo man die ganze Zeit angerempelt wird und auch rempelt, weil das ist Remmidemmi und gehört dazu. Das ärgert auch nicht, sondern macht Freude. Ich habe Angst. Ich will nicht bequem im Kellerloch sitzen und ich will das Schloss nicht als Rückzugsort. Ich will es gerade am ehesten, weil mir bis jetzt eigentlich auch unvorstellbar war, es überhaupt zu wollen. Deswegen konnte ich auch immer gut Verweigerungsentscheidungen bringen und auch Verweigerungskunst machen. Verweigerungskunst, die ich jetzt demnächst so gut drauf habe, daß sie anfängt, mich zu langweilen. Ich will mich also dem Schritt verweigern, daß ich dann bald genügend Fans zusammen hab, sodaß ich zumindest halb davon leben kann, ohne große Ansprüche und ohne Ziele und mit Narrenkappe auf. Man kann im Wald Pilze suchen und das Schloss suchen auch und versuchen, Verweigerung zu entleeren oder so etwas in der Art, und unfunktional zu werden. Das Schloss ist eine Herausforderung. Es ist mir zu leicht, was nicht bedeutet, daß es mir leicht fällt, mühelos ist, immer weiter aus der prekarisierten Brutplatzkunstecke heraus zu sprechen. Zudem ich die auch nicht verteidigen will. Die Tendenz ist ja gerade sehr stark, diese Off-Kunst-Orte zu kuratieren und zu umhegen und ihnen zu schmeicheln, weil sie nämlich voll sind mit so Leuten wie mir, die keine Off-Kunst machen wollen, sondern relevante Kunst. Ob die Relevanz ihren Geldbeutel betrifft oder ihren Kopf, das muss man genauer untersuchen. An dieser Stelle im Text warte ich darauf, daß jetzt was kommt. Streit.
(Man erwartet von Kunst eine Unterbrechung, einen Schnitt oder Einschnitt in das Gewebe der ökonomischen, sozialen und politischen Verhältnisse. Die Arbeit, die sich der Verantwortung angesichts und innerhalb dieses Gewebes nicht entzieht, muss eine Intervention darstellen. Sie ist zur Gewaltanwendung gegenüber dieser selbst gewaltsamen Textur aufgerufen, die heute über Bedeutung und Bedeutungslosigkeit entscheidet, zur Unterbrechung des herrschenden Systems, des hegemonialen Archivs und der dominanten Gedächtnisnorm, die es verwaltet, indem es sie gegen alle Widerstände in Schutz nimmt und in allen ökonomischen Registern stabilisiert. Man könnte, indem man die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen vernachlässigt, indem man also ungeduldig ist, diese Gewaltanwendung als einen Akt der Überstürzung und Ungeduld gegenüber der Geduld und sich selbst generierenden Stabilität dieser umfassenden Struktur und Matrix interpretieren. Diese Ungeduld ist unerlässlich. Dennoch ist es notwendig, diese Intervention als Produkt der Matrix selbst anzuerkennen. Die Intervention präzisiert die Matrix, indem sie sie gewissermaßen 'von Innen' (es gibt kein Außen der Immanenz) justiert, neu einstellt oder reprogrammiert. Die Präzisierung der Matrix bedeutet eine Art doppelter Beschleunigung des Systems. Doppelt deshalb, weil sie das System zwingt, sich über sich selbst hinaus zu beschleunigen, und weil es diesen Exzess mit einer weiteren Übertreibung verbindet, die man den Exzess des Stillstandes oder der absoluten Verlangsamung nennen kann.)
Das Schloss ist eine Herausforderung. Es bedeutet Erfolg, im Sinne von Mama und der Beilage der Süddeutschen Zeitung, und es bedeutet Anerkennung. Ich kann mir ausmalen, daß man sich auch in einem Schloss nicht besser bewegen kann als im Keller oder in dem Altersheim, in dem ich jetzt lebe und das mich besorgt, weil ich fürchte, vor lauter Schwäche nicht rechtzeitig mehr ausziehen zu können. Die meisten Schlösser sind ja bevölkert von Zombies. Schlafende Schönheiten, die tot und lebendig sind, in deren Kiste aber immer früher oder später jemand reinguckt und ihnen bestätigt, daß sie noch leben. Sie husten dann, spucken Wasser, Blut und Äpfel und machen weiter wie vorher, heiraten in die Gesellschaft hinein, die sich freut- es ist gut, so jemand stinkenden in ihrer Mitte zu haben. Zack, schon ist er wieder da, auch hier im Text, mein beleidigter bockiger Zombie aus dem Keller!
Er ist schwer loszuwerden. Ich will ihn aber loswerden.
Beim Schreiben habe ich mich gerade so versteift, daß mein Bein eingeschlafen ist. Das habe ich an dem tauben Gefühl im Fuß gemerkt. Ich dachte, ich muss mich kurz bewegen, sowieso war ich an einer Stelle im Text angekommen, an der ich nicht weiter wusste und anfing mich zu wiederholen, blöde Wiederholung, keine Wiederholung, geeignet, um ins Summen zu kommen. Ich wollte also aufstehen, kurz ein Brot essen. ich konnte aber nicht. Mein Kopf sagte deutlich zum Bein: Aufstehen!, aber da war keine Kontrolle. Das Bein hat sich nicht geregt, so fest war es eingeschlafen. Ich habe dann mit der Hand, meiner linken, den toten rechten Fuß gepackt, das tote rechte Bein angewinkelt, unter dem Schreibtisch hervorgeholt und woanders abgestellt. Dann bin ich einfach aufgestanden. Aufgestanden und sofort umgefallen. Ich lag auf dem Boden und habe geschrieen, weil plötzlich hat der Fuß sehr extrem wehgetan. Er war nicht mehr tot, sondern ein Schmerz. Ich lag hilflos und verzweifelt am Boden. Lachen musste ich aber auch. Die Mitbewohner des Altersheimes sind gekommen und haben geschaut, was los ist mit mir. Das fand ich auch toll. Die haben sich Sorgen gemacht, weil jemand schreit. Und da war ich dann plötzlich irgendwie zuversichtlich. Man kann ja mit Leuten zusammenarbeiten, nicht mit Vielen, aber manchmal gibt es Bereitschaft und Interesse, sogar ohne daß man sich sonderlich mögen muss. Das gibt mir Kraft. Die brauche ich. Ich habe nämlich Wünsche. Ich will summend im Wald rumlaufen können, so daß das ein Zustand ist, der präzise und gleichzeitig total ungerichtet, heiter, erwartungslos ist, ohne dabei harmlos zu sein oder akzeptierend. Das wäre vielleicht eine Handlung. Und wenn ich das mal schaffen sollte, will ich nicht gleich das Notizbuch rausholen müssen deswegen. Am besten wäre, es zu merken und nicht zu merken. Ich habe so Wünsche, aber ich habe hier gerade nichts anzubieten.
Ich müsste lügen.
Anstatt 'seinen eigenen Kopf' zu haben oder schlicht keinen, behauptet der Kandidat die Kopflosigkeit selbst als Kopf.
Ich hab ja jetzt viel gesagt, was ich zu sagen habe oder jedenfalls, soweit ich es formulieren und schreiben kann. Den Rest muss ich üben. Ich werde weiter üben, mit oder ohne Schloss. Ich werde es zumindest versuchen. Soweit ich es kann und auch aushalte. Ich gebe mir Mühe, zu zerreissen und ganz zu bleiben. Was anderes kommt nicht in Frage. Noch nicht. Dein Afrika ist mir das Surfen, im übrigen. Aber soweit bin ich noch nicht, ich weigere mich, mich rauszuziehen, vermeintlich.
Dieser Brief ist eine Übung und ein Versuch und eine doppelte und miteinander vermengte Notwendigkeit. Uptown top rankin'.
Dieser Brief ist eine Meditationsübung und Geisterbeschwörung.
Gleich gehe ich raus, zum Jazzkonzert in die 'Fabrik', ich stehe auf der Gästeliste von einer Band, die was versucht hat. Ich werde spät dran sein und nur noch das letzte Lied sehen können. Ein Stück- offen, mit Räumen für die Musik und die Musiker und gleichzeitig wird es auch sehr brachial, fast brutal, sein- was mir guttun wird, nach dem Performen dieses Textes. Das Stück wird zuende sein und das Publikum wird klatschen. Dann wird so ein fahriger, so ein kaum greifbarer Typ, offenbar der Veranstalter, die Bühne betreten und händereibend sagen: 'Kultur ist schön, weil sie einem viel geben kann, wenn man sich darauf einlässt.'
Er kündigt dann die 'Nighthawks' mit dem Trompeter der NDR Bigband an.
Das Licht geht aus, nur auf der Bühne wird es blau und grün und nebelig und dieser achtziger Jahre Beat setzt ein.
(Die Nacht ist dein Freund. Lichter überall. Licht bricht das Dunkel. Sattes Rot, knalliges Grün, fahles Gelb. Farben in Bewegung. Ruhig ist nur der Kegel deiner Scheinwerfer. Dein Weg ist lang. Deine Gedanken haben Flügel, werden getragen von diesem warm wummernden Bass, von dieser wohlig blubbernden Orgel, von diesen rührenden Drums. Und vom Sound dieser angenehm gedämpften Trompete. Sie erklingt vor dir, hinter dir, überall. Sie leitet dich. Du folgst ihr. Durch die Nacht. Die Nacht ist dein Freund.)
Die Nighthawks finden sich und ihre Musik gut, grooven sich unzerstörbar ein und sind damit beschäftigt, das Publikum in individuelle Kokons aus Eis und Nebel einzuspinnen, was sehr gut funktioniert. Alle sitzen wie paralysiert. Alle Kräfte werden abgesaugt. Alles ist sehr real. Auch ich werde nicht wegkönnen und zugehören bis zum Ende.
Ich interessiere mich für Alltagsgewalt. Ich wünsche mir eine bessere Zeit.
'Du sollst zu deinen täglichen Verrichtungen hin denken'.

03.10.08

Postcards from the near Future Pt. I 'The Hague'

POSTCARDS FROM THE NEAR FUTURE Pt.I:
The Hague


Introduction

I wrote most of the following text in one week of October 2008 in The Hague, Netherlands. We were invited to the Gallery ‘Andergrond’ for one week during the arts festival ‘Ground3’ which took place at the time. The festival was held in all the ‘off-locations’ of the Hague eg. the ‘Andergrond’ in order to (re)present them. The Festival was subtitled ‘for sale?!’. It was financially supported by the city of the Hague. The people who invited us were allowed to use the small house in which ‘Anderground’ is located for a limited time with permission from the city of the Hague- they had been squatting numerous spacesin the last couple of years to use them culturally. They use their space to launch an exhibition every month, invite musicians to play and they also use the gallery as a shop for books, clothes and records during some hours of the week. Anyways- we decided to follow their invitation to produce a film which we were going to screen in the gallery at the end of the festival. During our week there we slept in the gallery and opened it every day for a couple of hours to allow visitors to see our work in progress. Apart from this we had set up some other conceptual rules for ourselves to stick to: - to only use what we found in the space to make the movie. - to ask the curators of ‘Andergrond’ to make music with us- as about the only thing we knew about them was that they were also musicians and that they were living together with a hen and a couple of cats in the tiny tiny three-storey house above their gallery. - one part of the film should therefore show the four of us trying to play music together which should take place in their house. Luckily they were into this idea and it turned out that we had a really good time. The parts of the film where we play music now somehow represent an utopian moment, an utopian place. You see us playing but you do not hear anything. Another part shows us four setting up the musical instruments in different rooms of the house, carrying them around and commmunicating about that- and only the sound from the camera is heard. The third part of the film consists of giant clapping hands and digitally altered clapping sounds. The rest of the film consists of my voice consistently speaking in english over stills- images of everyday stuff lying around everywhere: on the floor, on the table we used for working, on chairs: Piles of books, lightbulbs, tape, paperscraps etc. Anyways- I started writing this text shortly before leaving to the Hague and already having made some conceptual decisions for the film and wrote the rest in the Hague. Most of my texts are written like that- I imagine something and later mix it up with the real experience. It is a kind of diary fiction. Of course your real experience always differs from your imgination beforehand, but I think it is interesting to compare the two. I also think I somewhat focus on what I have imagined before while later experiencing the real and this kind of shapes my perception. It is a task to act and be very open to new experiences while at the same time try to really perceive them which in itself might involve analysis. That’s what I like so much about performing- that you take action at the same time while something else happens (audience, mistakes, unexpected) and at some stage, after many years of experience, you might from time to time, on rare and special occasions, be able to act and see and analyse all at once. You could then act appropriately and alter your actions on stage very fast. This is very hard to achieve. In the meantime I make mistakes. I like making them. I learn. This booklet is about mistakes, too: In The Hague it turned out that my writing in English is very different from my writing in German both in tone and use of language. My speech/spoken performance is also completely different. For example I sound quite ‘dry’ in German but in English everything sounds somehow quite ‘romantic’ or even sad. Completely different poles. After noticing this we added an introductionary part to the film- spoken German with English subtitles on black screen. They are not synchronized- neither in translation nor language. They are now part of this text, part of this booklet. You have to make assertions. And mistakes. Misunderstandings. Différance. You might cause and form some cracks by using the differences. The misunderstandings. If you are able to perceive the cracks they might turn into hopeful moments. In the meantime carrying instruments and playing music are the moments of hope a little more easy to create. No language needed there. Language is a crack in itself. This booklet is another translation. A journal. A journey. From language to sign and image.

Ich sage dem Freund du bist der Feind. I tell my friend you are the enemy. Man weiß ja nicht mehr, wer der Feind ist, heutzutage. It has become uncertain who the enemy is, nowadays. Man kann sich aber was hindrehen, damit man sich überhaupt noch bewegen kann. Also mauern hochziehen, Grenzen ziehen, Fehler machen, Behauptungen aufstellen. You can construct something though in order to still have a sense of agility. Put up walls, draw frontiers, make mistakes and assertions. Du bist der Feind. You are the enemy. Da hast du recht, sagt er, nimmt meine Hand, wir laufen weiter, den Parkettfußboden entlang, passieren die Chinesische Große Vase, den Perser und den Van Gogh and der Wand, letzterer eine Nachbildung, alle drei aber abgestaubt auf Kosten der Brandversicherung, laufen raus aus dem Haus, das groß, hübsch und malerisch dasteht, laufen hinein in den Garten, der groß, grün und gepflegt, aber nicht zu sehr, sich entfaltet vor unseren Augen und unter unseren nackten Füßen. Es gibt darin keine Kugelbäume, sondern ungespritzte Apfelbäume und verwilderte Ecken, langgezogene sanfte grüne Hügel, die bis zum Strand hinunter nach Lavendel duften und auch nach Pinien, der Sand hell, fein und weiß. Schließlich stehen wir da, unter dem klarem Nachthimmel mit seinen funkelnden Sternen und betrachten die aufgestapelten Container am anderen Ufer der Bucht. Right you are, he said and took my hand. We continued walking down the hallway, out through the front door of the large georgian building into the beautiful garden with its grassy slopes that brought us to the shore. There we stood quietly beneath the clear nightsky and its twinkling stars and looked at the stacked up shipping containers on the other side of the bay. Hübsches Bild: Nice picture: Ich sage zum Freund du bist der Feind. Man weiß ja nicht mehr, wer der Feind ist, heutzutage. I tell my friend you are the enemy. It has become uncertain who the enemy is, nowadays. Man kann sich aber was hindrehen, damit man sich überhaupt noch bewegen kann. Weiterlaufen tut man eh, darüber braucht man sich keine Gedanken machen. Zum Bewegen aber muß man Mauern hochziehen, Grenzen ziehen, Fehler machen und sie nicht immer gleich, wie es Manager und Künstler tun, zur Optimierung der eigenen Arbeit nutzen, sondern Behauptungen aufstellen. You can construct something for yourself though in order to still have a sense of agility. Keep on going is what you will do anyways. Something you do not have to worry about. In order to remain moveable though you have to put up walls, draw frontiers and make mistakes. Do not use them instantly, as artists and managers do, to optimize your work. Use them to make assertions. Unruhe, Unversöhntheiten und Brüche. Keine Container. Die sind nämlich auch nicht der Feind, nein, die sehen einfach gut aus. Disturbances, trouble, irreconciliability and breaks. Do not put up containers- they neither are the enemy- they just look good. Ohne Container wäre das Bild zwar hübsch, idyllisch, aber auch langweilig. Container in grün mit weißem Schriftzug 'Evergreen' entsprechen den Tomatensuppendosen mit weißem Schriftzug 'Cambells', die man als Kalenderblatt im Museumshop kaufen kann. Without the containers the picture would be nice and idyllic but also boring. The containers in green with white inscription 'Evergreen' correspond to the tomatosoup tins with white inscription 'Cambell's' you can buy in the museumshop. Behauptung Eins. Assertion No.1. Ich habe das hübsche langweilige Bild durch das Hereinmalen der Container am anderen Ufer optimiert. I have optimized the nice but boring picture by adding some containers to it. Besser bewegen kann ich mich dadurch nicht. Doesn't mean I am more agile now. Vielleicht hab ich mehr Geld, das Bild verkauft sich schließlich besser, hat den Aufstieg vollzogen vom Kunsthandwerk zur Kunst, mehr Feind drin, auch mehr Freund, denn nun kann ich mich schneller bewegen, nämlich mit dem Flugzeug und die Familie besuchen, da am anderen Ende der Welt, in Sydney oder Angola. I might have more money, the picture sells better, has moved from the craft to the art section, contains more enemy, contains more friend, too because I am now able to move faster. I can now take the plane to visit my family in Sydney, in Angola. Das ist aber alles uninteressant eigentlich, weil der Kunstmarkt enspricht ja nicht der Kunst. That's it. The artmarket does not correspond to art. Behauptung Zwei. Assertion No. 2 Ich glaube an die Kunst. Als Möglichkeit der Desorientierung. Damit ich mich bewegen kann, ohne anzukommen. Am Strand. Im Container. Als Riese, der tot am Strand rumliegt You don't believe- I won't attempt to make ye: You are asleep- I won't attempt to wake ye. Sleep on! sleep on! while in your pleasant dreams Of Reason you may drink of Life's clear streams. oder als einer, der den Eindruck vermittelt eines ständig balancierenden Artisten, eines Schauspielers, der in einem Augenblick das gesamte Geschehen auf der Bühne beherrscht und sich dann leise wieder davonstiehlt, eines geschickten Händlers, der seine Verträge in jeder Hinsicht absichert und dann doch alles auf eine Karte setzt, ja eines Scharlatans, der sich mit seinen vieldeutigen Äußerungen auf nichts festlegen lässt. Reason and Newton, they are quite two things; For so the swallow and the sparrow sings. Es geht darum, sich im Realen als eine dieses Reale überschreitende Realität aufzurichten, angesichts der realen Gegebenheiten neue Hoffnungen zu riskieren. Reason says 'Miracle': Newton says 'Doubt'. Aye! that's the way to make all Nature out. 'Doubt, doubt and don't believe without experiment': That is the very thing that Jesus meant, When He said 'Only believe! believe and try! Try, try, and never mind the reason why!' Behauptung Drei Assertion No.3 Ich will an den Strand. Ich brauche auch schöne Bilder, mit oder ohne Container. Aber den Container brauche ich nicht im oder als Bild, sondern höchstens als Container. Der heißt Weltwirtschaft oder Kokslinie als Grenzlinie oder Raum für Kunst. Kunst bereitet einen ständig auf Ungewissheiten vor, macht also überlebenstüchtig, sagt die Managerphilosophie. Art constantly exposes you to the uncertain, the unexpected. It therefore makes you fit for survival. Manager interessieren mich nur als Jobalternative. Künstler sind Manager. Artists are managers. Ich will eigentlich Musik machen. I’d rather make music. Behauptung Vier Assertion No.4 Im Film ist das Musikmachen ein noch besseres Bild für einen Ort, ein Etwas, wo man nicht ankommt und auch nicht ankommen will, als der Strand. Deshalb hört man auch nichts von der Musik, man sieht nur das Spielen. Im Film wirkt das, als wären die Menschen, die Musik machen und aussehen wie Piraten am Strand, eine bessere Kulisse für den Text, der alles bestimmt. Nur die Zeit nicht, in der man nicht Musik macht, sondern Sachen trägt und miteinander spricht. Abgehackt, desynchronisiert, aber miteinander verkabelt und ohne Muttersprache, dafür aber international verständlich läuft der Film dann als Loop, Teil eines Raumes in einer Stadt, die sich nicht in Deutschland befindet. Du fragst, warum ich dich um Himmels willen denn immer korrigiere, Sprache beruhe doch sowieso auf Mißverständnissen. Oder Ungenauigkeiten. Oder Durchlässigkeiten. I am alienated from my mother tongue. Not unexpected. Decision and necessity produce uncertainty. Maybe inaccuracy, maybe permeability. Ich sage dem Freund du bist der Feind und lege ihm Handschellen statt Manschetten an. Zivilisation statt Kultur. You are the enemy I tell the friend and put him into handcuffs instead of offering him cufflinks. Civilization instead of culture. I sit with my toes in the brook, And if anyone asks my why I give him a tap with my crook, Necissity drives me, say I. Behauptung Fünf (Film startet) Assertion No.5 (movie starts) I told my friend last nite that he is the enemy. He answered: I probably am. Considering one knows who the enemy is (nowadays). I took his hand and we continued walking down the hallway, out through the front door of the large georgian building into the beautiful garden with its grassy slopes that brought us to the shore. We stood quietly beneath the clear nightsky and its twinkling stars and looked at the stacked up shipping containers on the other side of the bay. The temporary exhibition architecture for the festival will be created from more than 300 shipping containers. The containers will not be used conventionally, as receptacles. Instead, paths and spaces for art will be opened up using the appropriate setting of the huge container warehouses in the harbour. As a symbol of the constant global exchange of wares and goods, the shipping containers also stand for the international focus of the festival, its concentrated duration and its transistory character. Sounds pretty brutal, don't you think? It was first suggested that we take our own image and examine how it could be made more portable. We found that simple binary coding system were enough to contain the entire image- however they required a large amount of storage space until it was found that the binary information could be written at the molecular level, and our entire image could be contained within a grain of sand. I grabbed the headphones I had found on the pavement in front of our house pressed play and turned up the volume to maximum. Uptown top rankin'. That's what it was. See me in my heels and bling They say we're hip and thing True they don't know a thing We got no style we're strictly roots We got no style we're strictly fools A question popped up in my mind: would the use of a walkman always lead me directly to the gates of my school, my workplace or whatever was there to keep me from strolling? or was i rather put to a stand-by state inbetween arriving at the gates and skipping school? And which hope do you put to the act of skipping school first place, may I ask? Stand-by Definition: A zombie is a living dead. A thing forever caught inbetween life and death. She reads too many books she’s got movies inside her head. Lately I've gotten a lot more wild than I used to. It's like I've gotten into this thing where it really releases something for me. I like to overdo it to get dramatic. I love people who just go wild just jumping up and down, hyperventilating and going crazy. Go nuts! Thesis: As a child you live in your own time, it is your own relation to time. You have no duties, no commitments are yet made and you are ruled by emotions and desires. A state you cannot be left in as you would not be able to live amongst others. Therefore you have to be educated. Education means desynchronising you from your own time and synchronizing you with the world. Only then you will be able to communicate with and in the world in which everybodies time is the same. Different devices shall help you. Watches, measurements, timetables: algebra and the alpabeth. You start to develop a new kind of desire: you long to go back to your own time, back to your private intimate world. The desire to flee from all the rules. In school you have learned a word for the place desire will bring you to: It is called freedom. You only have a vague idea about this word. And anyways: ideas, especially these kind of ideas, are not meant to become real- something else you have learned in school as that there is two sides to everything- binary: good and bad, black and white. No freedom without restrictment. Pity would be no more If we did not make somebody poor; And mercy no more could be If all were as happy as we In kindergarten you wear your purple Mickeymaus wristwatch, at home you pull it off. You learn the proper use of all these devices that from now on will stick to you like glue throughout your life; they will help you to stay tuned, to synchronise and will set the boundaries to your little world; all those jojos, skateboards, gameboys, hooded sweaters, them bling bling chains, cars and beautiful sneakers, those books and lps, the mp3 players, cellphones and walkman. They synchronize you and at the same time they desynchronize you, just a litte, just enough to remind you of those childhood days and how good you felt, no worries back in the days- endlessly spent in the water, in muddy fields, with your nose stuck in a book or simply dreaming, your eyes wide open, about all the things you would do when you would finally be grown up, all the freedom you would have and all the power. Everytime you turn on your walkman you open up a span of time- just long enough to refresh those memories, just long enough to keep your fire burning. and them devices surely are real bestsellers, no mistake about that, right? The Subliminal Kid moved in and took over bars cafés and juke boxes of the world cities and installed radio transmitters and microphones in each bar so that the music and talk of any bar could be heard in all his bars and he hade tape recorders in each bar that played and recorded at arbitrary intervals and his gang moved back and forth with portable tape recorders and brought back street sound and talk and music and poured it into his recorder array so he set waves and eddies and tornados of sound down all your streets and by the river of all language- word dust drifted streets of broken music car horns and air hammers. Grown-ups do stuff for money. There is no other reason. In 1979 or 1999 I went freelance as an artist. Back then had the feeling that nothing could stop me. I was loaded with ideas. I was constantly searching for new sensations, stagnation left me totally malcontent. At the time I could enjoy life. In the morning I woke up to classical music and at the nights I spent strolling around and going out. I felt free and I still knew happiness. It all looked totally different though in the beginning of 1988, shortly before my 35th birthyday. The average artist in hamburg is 35 years old, an academic with an additional profession, unmarried, without kids and has been for the last ten years ambitiously and full time trying to live off his art. He gets by with an average 248 euro a month, earned through a sidejob or through backup by his family, lives in a rented space of 38qm with an additional workspace of average 42qm which costs 470euro and has production costs of 446euro. additional private provision for the future is not possible. an efficient / economic education and briefing is said to be insufficient- the contemporary art market and the marketing of art is deficient and the social acceptance of artists and their work is bad. Der Mund ist mir die liebste Öffnung im Körper. (a sentence so poetic I cannot translate) I saw 10.000 talkers with tongues that are broken. Radio transmitters from 1955 cost only 15 euro in the shop across the street. I dream of spaces where the bodies recover their ability of gesture which all those metropolitan devices- computers, cars, schools, cameras, cell-phones, gyms, hospitals, televisions, cinemas etc. - have stolen from them. By recognizing them. By controlling them. By making them work. I don't know. But for me this sounds pretty oldschool. Bad-humored culture-criticism. The dried-out manipulation thesis. What makes me work is... What? What makes me work is work. In capitalism everything is work. Maybe it's not important what makes me work but what the work is. A product that can be sold. In capitalism everything is a product. And if I don't sell it? Depends on why you don't sell it. Makes a difference if you don't want to or if you're not able to because noone wants to buy it. It stays a product. Art not for sale?! A sentence I can translate: Maybe you have asked the wrong question. 'Anybody got any money?' he suggested, turning around from the front seat. There was an emphatic negative chorus. 'That makes it interesting.' 'Money. What's money? We can sell the car.' 'How we're going to get food?' 'Honestly, do you doubt our ability for three short days? Some people have lived on nothing for years at a time. Read the Boy Scout Monthly.' 'Let's get lunch now.' 'We'll try the best hotel first,' he went on, 'and thence and so forth.' They strolled along the boardwalk to the most imposing hostelry in sight, and, entering the dining-room, scattered about a table. When luncheon was over they sat and smoked quietly. 'What's the bill?' 'Eight twenty-five.' 'Rotten overcharge. We'll give them two dollars and one for the waiter. kerry, colect the small change.' The waiter approached and Kerry gravely handed him a dollar, tossed two dollars on the check, and turned away. They sauntered leisurely toward the door, pursued in a moment by the suspicious Ganymede. 'Some mistake, sir.' Kerry took the bill and examined it critically. 'No mistake!' he said, shaking his head gravely, and, tearing it into four pieces, he handed the scraps to the waiter, who was so dumbfounded that he stood motionless and expressionless while they walked out. 'Won't he send after us?' 'No, for a minute he'll think we're the proprietor's sons or something; then he'll look at the check again and call the manager and in the meantime-' We do it cheap hide our money in a heap Send it home and make em study Fixing teeth, I got family, a friend in need A hand to throw the gasoline A mobile phone hooked up to the scene Hello my frind yes it's me Dont be scared there's somethin going on Im gettin money since I grown Could be dash go out and hussel em But I hate money coz it makes me numb Hussel hussel hussel Grind grind grind Why has everyone got hussel on their mind? I will need a voice, well screamed and with classy english accent for the following text: the so-called streetart, once arrived out of the minds of restless people, with a diffuse will to communicate, to participate, to move out, to tell, is nowadys corrupted for so called urban art in fealthy art galleries, trendy marketstocks for loosy vector grafic designers, wannabe skateboard wankers and hip culture advertisment. perverted to just be style without saying something, cute characters without minds, meaningless structures for the blind. fuck that, move your bad ass punk or shut the fuck up. streetart is dead. Thou shall not use music or poetry to get into girls pants. It sucks, how you tell everbody your wife's a hotel maid. Yeah, maybe two years ago she used to be a maid. Now she happens to be the assistant supervisor of the dining room servers. She's 'Employee of the month'. She's your wife, mother of your child. She almost, just about, nearly has an undergraduate degree in fine art. 'I bet if you painted what was in your heart, it could hang in a museum.' What was in her heart, she said, was pretty much just silly crap. What she loved, would never sell. People wouldn't buy it. This was his theory of self-expression. The paradox of being a professional artist. How we spend our lives trying to express ourselves well, but we have nothing to tell. We want creativity to be a system of cause and effect. Results. Marketable product. We want dedication and discipline to equal recognition and reward. We get on our art school treadmill, our graduate program for a master's in fine arts, and practise, practise, practise. With all our excellent skills, we have nothing special to document. Nothing pisses us off more than when some strung-out drug addict, a lazy bum, a slobbering pervert creates a masterpiece. As if by accident. Some idiot who's not afraid to say what they really love. And what could that be. Sailorboys. Big assed girls. Images of Superman jumping off a hightop, hitting the pavement somewhere in Brooklyn, New York, eventually dying. Monochrome colours, brown, browner, grey, greyer, almost black. Suicidal. Problems, difficulties, trouble, alienation, lonliness. Fantasy houses and cobblestone streets. Seagulls circling above oyster boats. Waves. More seagulls. The smell of freshcut grass. Roaring wind. A salty breeze. A beautiful garden with grassy slopes that lead to the stony shore. Sea smooth as green glass- off Jersey Coast- an air-conditioned voice floats from microphones and ventilators: 'Keep your seats everyone everyone. There is no cause for alarm. There has been a little accident but everything is fine now'. Explosion splits the boat. Hysterical waves. Of laughter. Applause. What a comedian. Nah pop no style, a strictly roots Nah pop no style, a strictly roots Can I ask you a question? says the fan to the singer songwriter. Yes, dear? Where are you from? From Portland, Oregon, she answeres with a broad smile on her face. We like fishing there. Thank you. She took the piss, I think. Zombiism as strategy against the need for constant innovation. If you mean to please everbody you will set to work both ignorance and skill. For great multitude are ignorant, and skill to them seams raving and rant. Like putting oil and water in a lamp, 'Twill make a great splutter with smoke and damp. For there is no use as it seems to me Of lighting a lamp, when you don't wish to see. I hope that the art school enjoys your big drawing of ruin. I will I will I will enjoy. Dear god, please make me able to enjoy. Everything feels so much like work nowadays. I can work for everybody. Even for myself. Everything feels so much like work nowadays. Not that I totally oppose the idea of work. Dear god, we will have to talk more about this. All being concepts, structures, ideas, man made like yourself and also my humble self. I guess I connect to the idea of work as being a construction where one is alienated from our desires. Or as a kind of replacement. Desire lies underneath, we work, but what really drives us might be desire. For whatever we enjoy doing. Desire in capitalism is replaced by work. The german word I would use is 'unterfüttern'. Alienation. Do you think one can could compare it with zombiism? The english language confuses me as not being my mother tongue. Recently I said 'handcuffs' when I meant to speak about cufflinks. My friend corrected me, I laughed, he said: 'I should not have corrected you' but of course he should have! I would have missed a good laugh there! I am alienated from my mother tongue. I am alienated from my mother. My mother acts in Zombiiism towards me. As in all -isms...As in all -isms socialism appeared historical in multiple forms. Please make me able to enjoy. Enjoy. Like cocksucking like doing the washing up like running like hell like being in trouble like being a rolling stone All those things I really DO enjoy. We all have good things to do and it's good when we do them. Does 'good' mean the same as 'important'? Important in a sense of need? A.'s speech was really awesome, it made the whole trip worthwhile for me. His was also the speech I understood best, maybe because his english (as mine) is limited or maybe because he actually had something to say. I learned that form is very important, even decisive, crucial, and that you need discipline to keep, to save the form, to prove it and to impose it. This is not about escapism into wrong hopes, into religion or the obscure. This is not about selling the subject to society, to history, to the art market and so on. The subject flees into reality, into a new reality. It insists not to stay imprisoned in its so-called contemporary reality. That doesn't mean it is escaping its contemporary reality. This is about becoming and rising up in real as a reality that transgresses the real. This is about risking new hopes while facing these real constitutions. I know that hope sound a little idealistic or naive. But this is about non-naive hopes, about a real desire for the real. People that attend rockshows want to see people on stage who believe in themselves. (Abstract) What are the conditions for art? Under what preconditions does something resembling art exist? How is an art work possible? Obviously, for an art work, for its appearance and existence, like any event, there are its conditions. It never happens or eventuates in a space free of meanings and multiple codification. An art work has to assert its reality in the midst of an existing reality. It asserts itself through its form, its appearing and its duration (no matter how ephemeral or precarious it seems to be in certain cases) in the over-codified space of established facts and laws. Everyone knows that the art work is not an entity in itself, not an architecture without windows. Doubtless it necessarily includes persistence in the here-and-now of the one constituted reality which is our world. The existence and persistence and appearance of the art work comprises 1) an opening to the world of facts, 2) self-assertion within it, 3) affirmative resistance in the here-and-now universe which has to remain its situational reality. Art not for sale I am for sale Society is a hole it makes me lie to my friends What do you sell in your shop? Close to seventy artists, collectives, and filmmakers, and eight record labels and publishers. I say: 'This is not for sale. I like it too much.' (so far nothing strange here exept some people- old comictype nasty ladies (mom and daughter, one clad in white, one in red) that run the most obscure 'pic'N' pac store with lovely ceramics and toys from the 50's, all in a mess, smelling of cat piss and piled and tangled up to the ceiling- whenever u are interested in an item they bark at you: not for sale! Or the price is very inappropriate- nothing under forty bucks) Society is a hole it makes me lie to my friends I insist: I want to be able still to treat my friends not as friends but as critics, as buyers, as gallerists- because that's what they are. I told my friend that he probably is the enemy. Considering one knows who the enemy is nowadays. Enemies do not exists anymore. Just shifting concepts. I wish I knew the enemy. Everything would be a lot more easy. I could fight, I could win. Now I constantly fight and I constantly win. I live and I am dead. I am a zombie. Everything I do feels like an reenactment. I wish actually I would feel anything at all. All this talk about art. I feel like I am sleepwalking. Under what preconditions does something resembling art exist? You told me you don't understand the beaches. The waterfront. Are they important for this text? At least they are what I love. I want them included because I love them. As picture. As symbol. Very beautiful. They represent borders. They are borders. They are violent. This text is about violence. Everyday violence. Everday violence is ugly. The image of a giant cheeseburger on a rooftop, an illuminated neon glow. I notice it while riding the bus to the rehearsal room. The rehearsal room is within a former second world war bunker, a cold and damp giant concrete building situated in the middle of a park. This area of the city is mainly inhabited by young and- due to their new-economic jobs- wealthy and environmently friendly families. They vote, buy and fuck each other politically correct. It makes me sick. I open a can of beer and stare out of the window. Outside it's raining. Inside does not exist. You told me I am intolerant. My heart is cold and stony. A grey and windy beach on the west coast. Not many people go there. The place is too uncomfortable. You now feel uncomfortable spending time with me. I now feel uncomfortable spending time with you. Western civilization is not about criticizing each other out of interest. It's about talking to hear the own voice. I like my opinions. My point of view. Doesn't mean I mean it. It is my fun, my game, my brainthrill to argue from a certain point of view. Not necessarily my opinion. After my speech you ask:...so...where do you stand? I answer, or maybe I should have answered: I speak. That's where I stand. Words come out of my mouth into the world. They take up space. They change something. I may simply be a mirror. You tell me everything you do reflects back to you. You paid for my bus ride. I had got lost and took the wrong bus. I had to go back. I couldn't pay for the second bus because I had no small change left. Small change was obligatory. You paid for my ticket to buy yourself into heaven. Your religion might not call it heaven. Your religion might call it other human beings, animals, plants, the world. Your concept of god. The world will come back to you and do you good. My carma is bad from here to Sydney. Quite far away. I steal. I lie. I sleep too much, too long, totally unneccessary. I cannot even acknowledge your kindness. I have to turn it into something selfish and ugly. Not at all like a sleeping beauty. The sleeping beauty might be a zombie. The town of Kassel. Every four years she awakes and shits out art. Please notice: Unnecessary swearwords generate minus-points. Childish. Cynic. Jealous. Like the bad stepmother. You tell me my sense of history sucks. Why be ashamed. Why not be proud. You live in a country and you are proud of it. Simple as that. As simple as football is about having fun. Not about nationalism and money, nothing to do with politics. No no, simple fun, pure as whitewashed. Snowhite. Like sand on a beach. Pure. The beach is a sandy slope. On the morning after the storm the bodies of handsome young spanish men were washed ashore on the beach. There they lay- outstreched limbs, muscles, long black hair- all quite exquisite, quite beautiful even but all very exhausted and painfully dehydrated. The inhabitants of the land gathered around them, carrying axes and water. God has washed some enemies upon our shore. Then they went and killed one half of the strangers. To the other half they made love. I will tell you the history of this country I was born in. 'On the morning after the storm the body of a drowned giant was washed ashore on the beach five miles to the north-west of the city'. It had the size of a highrise or of one of those containerships we had been watching so often from the other side of the river, holding hands and singing pop songs. An organic containership. Children played in his hair and elder people used him for hill walking. When he started to smell of decay the city had him cut to pieces and transported to the tropical institute for research or conservation. Once, just as people were transporting him on the back of a truck to the tropical institute to research upon his cause of death, a giant whale exploded in some Japanese city center. It was a mighty mess. It smelled of fish. Of seaweed. The seaweed I eat when I get the munchies. I quit eating. I tried really hard to eat. I said yes to everthing that was served to me on my plate and swallowed really hard but then I couldn't force it down my throat. Finally I stood up, brushed some breadcrumbs off my shirt and left the table. I went to the market and did some shopping. Got some food for free, apples, cinnamon and a can of diet coke, chased and killed the chicken I was living with and cooked my own soup. It was quite tasty and good, I could't sell it though. Everbody had left me, I felt as if I was a hundredandsixty years old. There was noone left to sell it to. I didn't even wan't to sell to anybody. That was the worst part. It was just about being pleasant. Nice. Harmless. If I would have wanted to make money I would be out there washing cars. Mending radios. Whithewashing walls. Putting up other peoples exhibitions. Walking other peoples dogs. Instead I paint nice little paintings and hang them onto the walls of nice little shops of nice and friendly people for other nice and friendly people to look at them. While I hang them onto the not quite white walls I sing to myself: don't let the record label take you out to lunch. And don't bite the hand that feeds you. Well, I guess that is excactly what I am trying to do. My own hand. To speak clearly once in a while: All these cute nice pleasant things just make me sick. They do not make me sick because I think they are ugly or not good enough but simply because I am quite sure they are the wrong answer. Answer to whom, to what which question has been posed? Art not for sale?! We are all part of the system. We are the system. And still why do we happily choose not to have any impact, no power, nothing to say except that we want to please somebody something somehow. It makes me sick. My head feels like exploding. I notice I cannot easily criticise something I am part of and will be forever because it is me. I fail. I believe in art. Art as something that is not but can be a shop, a wall a car. This is not about escapism into wrong hopes, into religion or the obscure. This is about becoming and rising up in real as a reality that transgresses the