Eine
Briefsammlung von Itty Minchesta
I
Ascona,
den 23.03.1914
Lieber
Gusto,
es
fällt mir nicht leicht, aber ich nehme mir ein Herz und schreibe
Ihnen. Ich hoffe, dass dieser Brief, als Flaschenpost vor dem Regen
geschützt, Sie erreichen möge - denn leider traf ich Sie in ihrer
Hütte nicht an.
Die
Milchflasche können Sie ja sicher wiederverwenden.
Was
gestern auf unserer Versammlung geschah, tut mir aufrichtig leid. Ich
weiß, dass mein Ausbruch, so notwendig und wichtig er für mich war,
dennoch nicht die angemessene Form hatte. Entschuldigen Sie vielmals,
dass ich mich derartig beleidigend Ihnen gegenüber verhielt!
Herr
Jung, der ja noch letzte Woche zu Gast war, hätte zwar sicher nichts
gegen den ganzen Vorfall einzuwenden gehabt, da sein oberste
Prämisse, wie ich glaube, ihn verstanden zu haben, lautet, den
Schmerz herauszulassen, um Heilung zu erzielen – ich stimme ihm zu,
bin aber der Meinung, dass die Austreibung des Schmerzes sicher
andere, schönere Formen annehmen kann, als sich selber einen Finger
in den Hals zu stecken und Anderen, in diesem Fall Ihnen, verehrter
Gusto, ein kostbares vegetabiles Essen buchstäblich vor die Füsse
zu kotzen .Und Sie dann zu allem Übel auch noch zu zwingen, das
Erbrochene aufzuessen, war sicherlich zutiefst falsch.
Wie
Sie wissen, bin ich mittlerweile überzeugte Katholikin und würde
Sie gerne um Verzeihung bitten, indem ich mich Ihnen, meinem Impuls
folgend, wie Maria Magdalena vor die Füsse werfe - als Frau jedoch,
die sich ihrer langsam aber stetig bewusster wird, kann ich mich
einfach nicht zu diesem Kniefall durchringen. Lassen Sie mich
stattdessen diesen schriftlichen versuchen:
Wie
vermutlich alle hier Anwesenden, habe auch ich erst auf Umwegen, mit
deren langwieriger Beschreibung ich Sie gar nicht erst belästigen
möchte, hierhin, zu unserem 'Berg der Wahrheit' gefunden - zu meiner
Erklärung muss ich Sie dennoch zumindest ein Wenig über mich wissen
lassen - ich werde aber versuchen, mich knapp zu halten.
Mein
erster Mann war Atheist, Sozialist und Abstinenzler.
Er
vertrat vehement Grundsätze, die auch Sie sicherlich gutheissen -
korrigieren Sie mich, falls ich irre.
Ich
war zum Zeitpunkt der Heirat gerade sechzehn. Wir kannten uns kaum
und die Verbindung war sicherlich aus verschiedenen Gründen von
Vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Geblieben
ist mir aus dieser Ehe ein tiefes Misstrauen Überzeugungen
gegenüber, die sich gegen jegliche Form von Frohsinn wenden, gar
Lustfeindlichkeit predigen und die allzu leicht in Dogmatismus
umschlagen, zum Diktat werden können – kurz gesagt, ich hege
seitdem Misstrauen gegen jegliche Ideologien, da diese doch
schlussendlich immer den unfreien Willen propagieren.
Ich
weiß, dass es für Sie äußerst schmerzlich sein muss, zu sehen,
wie Ihre Idee einer reinen, naturverbunden Freistatt zugunsten dieser
wirtschaftlich äußerst rentablen Naturheilanstalt korrumpiert wird
– korrupt: so muss Ihnen die Bewirtschaftung Ihres, einst gemeinsam
mit Ihren besten Freunden (und nun erbitterten Feinden) erstandenen
Anwesens, sicher erscheinen.
Ich
bin auch ganz Ihrer Meinung, dass viele der Gäste sich zu wenig Mühe
geben und die Gemeinschaft vielmehr ausnutzen und schwächen, als zu
ihrem Wohl beitragen und sie stärken.
Lieber
Gusto, ich finde es ferner tatsächlich wunderbar und auch
bewundernswert, dass Sie beispielsweise jahrein-jahraus barfuss
laufen und sich nur von pflanzlicher Rohkost ernähren und meine
mit Freude zu erkennen, wie nah Sie selbst der Verwirklichung Ihrer
Ideale schon gekommen sind.
Aber
propagieren Sie nicht auch die Freiheit der Anderen, jene Freiheit,
die nur in Gemeinschaft erlangt werden kann?
Nun,
wenn Sie dem zustimmen, wie kann es dann sein, dass Sie es sich zur
Angewohnheit gemacht haben, sich während des gemeinsamen Mahles
mahnend und vorwurfsvoll neben diejenigen zu stellen, die in
friedvoller Gemeinschaft ihr Fleisch teilen, um ihnen dann derart
intensiv auf die Teller starren, als würden Sie statt Vegetarismus
schwarze Magie praktizieren? Für mich ist ihr Verhalten reiner
Terror, psychologische Kriegsführung, denn praktisch ist Ihnen ja
nichts vorzuwerfen - ausser Tyrannei.
Und
ich wehre mich gegen Tyrannei!
Mein
Mann brachte es einmal fertig, sieben Flaschen wunderbaren spanischen
Rotweines, die mein Bruder, ein Seemann, uns, seiner Familie, trotz
widriger Umstände von einer seiner Reisen mit zurück nach Flensburg
gebracht hatte - sieben Flaschen, jede einzelne mit liebevollen
Gedanken an die ferne Heimat im Seesack geschleppt, gegen Horden
voller Saufbrüder aus See verteidigt, vom kargen Lohn abgespart! -
und mein Mann brachte es tatsächlich fertig, nachdem ich
nachmittags, freudig seinen Feierabend erwartend, die Flaschen um
einen wunderschönen Strauss Blumen herum drapiert hatte - mein Mann
brachte es also fertig, statt sich an ihrem Anblick zu erfreuen, jede
einzelne dieser kostbaren Flaschen vor meinen Augen unter dem Ausruf:
‚Ich bin der Herr in meinem Hause und mein Haus bleibt frei von
Alkohol!‘ in den Ausguss zu kippen.
Diese
Episode öffnete mir die Augen und bedeutete das Ende unserer Ehe.
Ich
wurde Schauspielerin und kam auf Umwegen hierher, um Teil einer
Gemeinschaft mündiger und froher Freigeister zu werden. Stattdessen
finde ich jedoch eine Gemeinschaft vor, die sich von Innen heraus
tyrannisiert, bespitzelt und quält. Beispiele dafür finden sich
viele - so hörte ich neulich abends Herrn Cis im Nebenzimmer
telegrafieren:
‚Du
weißt, was für ein Spinner ich bin, und es ist meine derzeitige
Manie, Informationen über die Psychologie der Leute zu sammeln, die
versuchen, sich in der Weise spirituell weiterzuentwickeln, über die
wir uns letztens unterhielten, als du so charmant in meinem Studio
aufgetaucht bist.‘
So
sieht also unsere feine Gemeinschaft aus!!
Als
Sie nun gestern Abend wieder einmal so neben mir standen,
vorwurfsvoll mit Blicken mich anklagend, versagte mir mein Humor –
ich hätte Sie ja auch einfach als bei Tisch bettelnden Dackel oder
Mops titulieren können, der voll Neid auf einen gefüllten Teller
stiert - zumal auf meinem Teller ja noch nicht einmal totes Tier zu
finden war - mir jedoch riss einfach die Geduld: Ihr anklagend
ausgestreckter Zeigefinger brachte mein Fass zum Überlaufen und ich
folgte meinem Impuls, Ihnen selbstverursacht vor die Füsse zu
erbrechen.
Heute
kommt mir allein das schon Schlimm genug vor, welch Schauspiel
allerdings darauf folgte, ist unverzeihlich und beschämt mich
zutiefst.
Sie
sahen so traurig aus, als Sie auf das kaum verdaute Häufchen Essen
vor Ihren Füssen blickten, dass sogleich ein Berg von Reue in mir
aufstieg. Ich wollte vor Ihnen hinfallen und Ihnen die nackten,
ledrigen Füsse küssen, die Sie tagein, tagaus den Widrigkeiten der
Natur aussetzen, nur um keinem anderen Wesen Leid zufügen zu müssen.
Darin zumindest vermute ich Ihre Beweggründe für das Barfuss- und
Nackt-Gehen. Ich vermute, wohlgemerkt, aber ich weiss nicht, ob dem
so ist - verweigern Sie doch seit geraumer Zeit jede Erklärung für
Ihr Handeln. Im Allgemeinen wird Ihr Schweigen als Gelübde
interpretiert - ich jedoch meine darin vielmehr einen Akt der
Verweigerung, des Sich-Entziehens jeglicher Kommunikation zu
erkennen.
Sollte
dem so sein, könnte ich Sie durchaus verstehen, denn es muss sehr
ermüdend für Sie gewesen sein, zehn Jahre lang zu erklären, zu
predigen, zu wiederholen, was Sie doch schon längst erklärt hatten:
Der Überzeugung zu sein, wahrer Einklang mit der Natur könne nur
über völlige Gewaltfreiheit und Verzicht auf jegliche Hilfsmittel
der Moderne erreicht werden. Dies solle auf dem 'Berg der Wahrheit'
verwirklicht werden.
Ihnen
ist sicher bekannt, dass ich nicht Ihrer Meinung bin - habe ich doch
lange Zeit in London und Berlin gelebt und das Elend der Arbeiter,
die uns modernen, privilegierten Menschen durch Fabrikarbeit das
Leben um ein Vielfaches erleichtern, die selbst jedoch in
mittelalterlich anmutenden Verhältnissen leben müssen, da ihnen
jeglicher Komfort abgesprochen wird, mit eigenen Augen gesehen. Ich
bin der Meinung, dass technische Errungenschaften wie Elektrizität,
zum Wohl der Allgemeinheit benutzt, Vielen und besonders den Armen
das Leben durchaus erleichtern können.
Und
so blickte ich bei Tisch in Ihre vorwurfsvollen Augen und sah: oh,
welch Selbstgerechtigkeit!!!
Eine
Selbstgerechtigkeit, die meint, sich nicht mehr erklären zu müssen,
strotzend vor Demut und Güte, aber, ach, doch so falsch!
Sie
leben im Wald.
Nun
und?
Auch
ich war schon einmal im Wald.
Und
das Mädchen mit den Streichhölzern war sicher ebenfalls schon
einmal im Wald.
Denn,
welch muntrer Reigen, monatlich: Im Mondschein tanzen wir Mädchen,
die wir uns von den Fesseln der Unterdrückung des weiblichen Körpers
zu befreien suchen, in luftigen Gewändern zu den Klängen einer
dionysischen Flöte im Kreis und lassen uns vom Feuer verzehren.
Wir
wiegen uns im flackernden Licht der Flammen, im Zwielicht des Mondes,
trunken vor Freude, unsere Fesseln abzuwerfen, uns zu heilen, zu
heilen von schlechter Luft und auch von Männern, die unseren Wein
verschwenden - und was machen Sie?
Sie,
Sie kriechen Nachts aus Ihrer Hütte, und, einem Soldat im
Schützengraben gleich, pirschen Sie sich langsam an unsere
Versammlung heran, verfolgen uns, beobachten uns, kauern im Gebüsch,
schwer atmend, diabolisch grinsend, mit irrem Blick und Flöte in der
Hand!! Oh, Sie machen mir nichts vor, Sie geiler alter Bock! Oh ja,
ich bin mir sicher, Sie dort gesehen zu haben, auf unserer Lichtung,
die für unser Ritual wie geschaffen war.
Und
was ich gestern bei Tisch, in Ihren Augen sah, hinter der
vorwurfsvollen, verzichtenden, verstehenden Güte in ihren Augen, die
auf die halbverdauten Möhren auf ihren nackten Füssen blickten und
dann auf mich, war schiere Gier, war reine Geilheit auf Fleisch, auf
weisses, festes Fleisch, auf mein Fleisch, das Sie begehren, das Sie
verleugnen und zur Nicht-Existenz verdammen wollen!
Gier
auf mein Fleisch und das meiner Schwestern, die wir tanzen, und Gier
auf das zarte Fleisch der Knaben, die noch nicht volljährig sind und
die Sie vorgeben zu unterrichten, dort in Ihrer Hütte – oh, Ihre
Gier und Ihre Verlogenheit machte mich wütend, wahnsinnig wütend!
Und
so musste ich Sie einfach an ihrem langen weissen Haupthaar packen,
es zu einem Strang drehen, einer Peitsche gleich, und Sie mit dem
Gesicht in mein Erbrochenes zwingen, so dass Ihnen nichts, aber auch
nichts Anderes übrig blieb, als sich darin zu suhlen. Sich darin zu
suhlen, wie Sie sich in der Begierde nach meinem Fleisch suhlen, sich
in der Unterdrückung meiner Schwestern suhlen, sich in der Armut der
Arbeiter suhlen – so sollten Sie sich mit Kotze besudeln und diese
fressen, einer Kuh gleich, die wiederkäut!
Und
es machte mir Spass!!! Jawohl, ich gebe zu, es machte mir Spass,
grossen Spass, es war in der Tat eine wahre Befreiung, eine Wollust
gar, die ich verspürte!!!
Es
hätte nicht viel gefehlt und ich wäre der Lehre des Herrn Groß
gefolgt, hätte mich entkleidet und mich vor allen Augen selbst
befriedigt, solch eine Genugtuung verschaffte mir dieser Moment.
'Tu,
was du willst, sei das ganze Gesetz.'
Sie
werden mir nun unverzüglich entgegenhalten, lediglich dies täten ja
auch Sie – wenn Sie tatsächlich, wie ich behaupte, ein Gaffer
seien: gafften und befreiten sich und seien sich selbst das Gesetz,
wenn es denn keinen mehr Gott gebe, sondern nur die verschiedensten
Lehren exilierter Russen und Russinnen, materialistischer und
antimaterialistischer Art.
Seien
Sie nun Gaffer oder Heiliger - die Wahrheit ist, dass es keine
Wahrheit gibt, nur das Wahre. Und das schlendert ganz offensichtlich
in verschiedenen Kostümen durch den Wald, pfeift ein lustiges
Liedchen, der Kopf wird ganz leicht, was im Übrigen auf die Luft in
diesen Bergen zurückzuführen ist.
Die
Luft hier oben ist nämlich dünn, dünn besiedelt wie der Berg auch,
so dass man immer nur den gleichen Austausch pflegt, den der
Gemeinschaft Gleichgesinnter nämlich. Die Dorfbevölkerung traut
sich ja erst gar nicht hierhin.
Die
dünne Luft ist auch schon Mancher nicht bekommen, ich denke
beispielsweise an die liebe Lotte, die sich völlig aus der
Gemeinschaft zurückgezogen hat und in einem ruinenhaften Haus lebt.
Auf bloßem Stein schläft. Nur rohe Wurzeln isst. Jede Nacht auf
einen Berggipfel klettert. Trockenes Reisig zusammenklaubt, ein
großes Feuer legt und die Asche siebt, wobei sie jammervoll schreit:
,Mein Gott, es ist noch nicht fein genug!'
Aber
davon soll man eigentlich nicht sprechen. Denn der Wahnsinn ist ja
tatsächlich ein alltägliches Vorkommnis. So alltäglich, wie sich
Horden von Menschen den Sommer über in den Wald begeben, um Reiser
abzubrechen, die sie zusammengebunden dazu benützen, den Kehricht
aus ihren eigenen Wohnung zu räumen.
Sie
räumen und fegen und feudeln und feudeln und fegen und räumen.
Das
hält sie im Innersten zusammen, so wie ich den Verdacht hege, dass
auch Sie, mein lieber Gusto, den Zeigefinger nur prophetisch mahnend
recken können, solange es auf dem Berg Grillfleisch gibt. Und das
wird lange sein, ich habe nämlich beobachtet, dass Herr Bakunin
einen florierenden Tauschhandel in einer Höhle eingerichtet hat.
Folgen Sie nur den Rauchsignalen.
In
diesem Sinne, hochachtungsvoll Ihre Antwort erwartend,
Ihre
E. B-H
II
*Zeichen
im Wald gefunden und durchgepaust von Pencil Quincy
III
Therapeut:
(für meine Notizen: heute ist der 23.03.1997)
Herr
A., Frau B., sie beide führen seit acht Jahren eine Beziehung.
Sie,
Herr A., sind gelernter KfZ-Mechaniker oder Elektriker, Bauarbeiter,
Restaurateur, leben von Hartz IV und sind 'Kleinstunternehmer‘.
Sie,
Frau B. sind Tierpflegerin in Halbzeit.
Ihre
Beziehungsprobleme haben, ich zitiere Sie, Herr A. ‚sibirische
Ausmasse‘ angenommen. Ihre Freundin sprach ihrerseits von ‚einem
Gulag‘.
In
ihren geographischen Vorlieben scheinen Sie sich zumindest nicht weit
voneinander entfernt zu haben. Auch ‚im Bett läuft es noch prima‘
haben Sie beide in unabhängig voneinander erklärt. Dennoch
existieren diese Eisberge zwischen Ihnen - beide ziehen Sie eine
Trennung in Erwägung.
‚Der
Alltag ist das Problem‘ - Herr A.: könnten Sie diese Formulierung
bitte näher ausführen?
A.:
Naja, wir haben nur ein Zimmer.
B.:
Wir haben nur eine Küche.
A.:
Wir können einfach nicht zusammen Zuhause sein.
B.:
Du fängst Streit an, sobald ich die Augen öffne. Das fängt doch
schon beim Frühstück an.
A.:
Klar, weil sie dann immer diese Wurst fressen muss.
B.:
Und du bist ein prüder, verknöcherter Körnerfresser!
A.:
Genau, du zwangsüberfütterte, dumme Pute.
B.:
Ich liebe Sauerkraut.
A.:
Ich liebe Sauerkraut.
T.:
Sie lieben Sauerkraut und haben sich bei der Sauerkrautherstellung in
der ehemaligen Gartenstadt ‚Eden‘ bei Berlin, heute ‚Eden
Gemeinnützige Obstbau-Siedlung e.G.‘, kennengelernt:
'Die
nördlich von Berlin in Oranienburg liegende Siedlung ‚Eden
Gemeinnützige Obstbau-Siedlung e.G.‘ wurde am 28. Mai 1893 von 18
Berliner Vegetariern im Westteil der Stadt als erste vegetarische
Siedlung in Deutschland noch vor dem ‚Monte Verità‘ unter dem
ursprünglichen Namen ‚Vegetarische Obstbau-Kolonie Eden e. G. m.
b. H.‘ gegründet.
Das
Siedlungsgelände wurde in so genannte Heimstätten aufgeteilt und in
Erbpacht zunächst ausschließlich an Vegetarier vergeben. Aus
finanziellen Gründen wurden ab 1901 jedoch auch Nicht-Vegetarier
aufgenommen und der Name in ‚Gemeinnützige Obstbausiedlung‘
geändert.
Die
Tierschlachtung und der Verkauf von Fleisch blieb innerhalb von Eden
jedoch verboten.
Jede
Heimstätte wirtschaftete für sich, darüber hinaus gab es den
genossenschaftlichen Obstbau als Erwerbsquelle.
Ab
der Zeit des Ersten Weltkrieges öffnete sich ‚Eden’ völkischen
und antisemitischen Tendenzen. So wurde 1916 erklärt, dass zum
'Siedeln' im Sinne der Siedlung eine 'deutsch-völkische Gesinnung'
Voraussetzung sei, zu welcher wiederum nur 'deutsches Ariertum'
befähige.
A.
& B. im Chor:
'1900:
Die kleine Siedlung Eden geht mit 15.000 Obstbäumen, 50.000
Beerensträuchern, 3.000 Haselnusssträuchern, 200.000
Erdbeerpflanzen und 20.000 Rhabarberstauden in das 20. Jahrhundert.
1923:
Das Erbbaurecht wird eingeführt und Eden wird die Gemeinnützigkeit
anerkannt. Mit 450 Mitgliedern erreicht die Genossenschaft einen
Höchststand.
1932:
Den Höhepunkt der Edener Geschichte bildet der in Eden stattfindende
8. Internationale Vegetarier-Kongress. Er bringt die weltweite
Anerkennung der Edener Bestrebungen für ein gesundes und sozial
motiviertes Leben in kleiner Gemeinschaft. In diesem Jahr wird das
Entbindungsheim Rosel Kohler-Landmann gegründet. Es ist die
Geburtsstätte ganzer Generationen von Edenern.
1931:
Als neues Produkt wird Sauerkrautsaft und EDEN-Frischkost-Sauerkraut
hergestellt und verstärkt den Namen EDEN.
1940:
Die Margarineherstellung, wichtigstes Standbein der Genossenschaft,
muss eingestellt werden.
1949:
Eden wird in das Planwirtschaftssystem der DDR eingebunden und 1972
als ‚volkseigener Betrieb‘ übernommen.
1990:
Eden beantragt die Rückgabe des Obstverwertungsbetriebes sowie die
der in staatlicher Verwaltung befindlichen Häuser und Grundstücke.
1991:
Die Eden-Waren GmbH wird durch Verkauf von der Sandoz AG/Schweiz
übernommen. Die Genossenschaft besteht auch heute noch und ist in
verschiedenen Geschäftsbereichen aktiv.'
B.:
Das mussten wir auswendig lernen und beim Sauerkrautstampfen
gemeinsam singen. Alle Stampfer zusammen.
A.:
Wir sind dann zusammen abgehauen.
B.:
Haben ‚rübergemacht‘, wenn man so will. 92 war das.
A.:
Haben uns selbstständig gemacht, mit einer Imbissbude.
B.:
Sauerkraut machen konnten wir ja.
A.:
Haben nur noch die Würstchen gefehlt.
B.:
Das Fleisch.
A.:
Hot-Dogs, ich habe mit Hot-Dogs angefangen. Hatte so’nen
Bauchladen. Fleischlose Hot-Dogs, versteht sich. Vegane Hot-Dogs.
B.:
Lächerlich.
A.:
Lief wie geschmiert, Mini-Job, den ganzen Tag unterwegs, von
Volksküche zu Volksküche und dann die Festivals im Sommer, von
Fusion bis Melt, ich war überall dabei.
B.:
Und ich sass in Berlin 'rum. Hab kranke Punker-Hunde gepflegt.
Haarausfall hatten die alle von der veganen Ernährung.
A.:
So ein Quatsch. Haarausfall hatten die von dem ganzen Dope, das
rumlag. Und der ganze Hass aufeinander, 30 Hunde auf 8 Menschen, das
muss doch Haarausfall machen!
B.:
Na guck’ doch mal in’ Spiegel, bist doch selbst der beste Beweis
mit deiner Glatze, das kommt von dem ganzen Soja.
A.:
Und was is’ mit deinen Kamelen da im Streichelzoo, die ham’ keine
Haarausfall, was? Haste mir doch neulich erst erzählt und gemeint,
das kommt daher, dass die so zusammengepfercht sind.
B.:
Ich hab gesagt, das kommt daher, dass die den ganzen Tag gestreichelt
werden.
A.:
Weil ich dir an die Titten gefasst hab.
B.:
Ja, beim Essen - Wurst-Titten hast du zu mir gesagt.
A.:
Weil du zu mir gesagt hast, mein Pimmel wär’ so klein wie meine
Hot-Dogs.
B.:
Die sind ja auch klein und satt wird man auch nich’ davon.
A.:
Fett wird man auch nicht davon.
B.:
Was soll denn das jetzt heissen, ich flip' gleich aus, das muss ich
mir nicht von so’nem Sozialfall wie dir sagen lassen!
A.:
Nur weil deine Eltern ihrem Pferdemädchen ne Ausbildung bezahlt
haben...
B.:
Nur weil dein Vater Metzger ist...
T.:
Danke,
Herr A. und Frau B., ich bin jetzt einigermassen im Bild, wo der Hase
langläuft.
IV
Berlin,
23.03.2012
Liebe
Beth,
endlich
wird es Frühling! Den ganzen Tag schien heute die Sonne!
Ich
mache einen Abendspaziergang durch die Hasenheide zum veganen
Sexshop.
Ich
kann der amerikanischen Besitzerin eventuell Deutschunterricht
erteilen, kein Codewort für eine ausgefallene Sexpraktik, sondern
einfach nur Deutschunterricht mit dem Schwerpunkt Vokabular und
Grammatik von Verkaufsgesprächen.
Es
dämmert schon, die Luft ist noch lau.
Im
Zwielicht passiere ich den Streichelzoo mit dem immer schlecht
gelaunten Esel und den zwei Kamelen. Diese liegen seltsam auf- oder
unter- oder auch umeinander - die prallen Höcker ineinander
verschränkt, die langen Beine ineinander verwickelt, träge, die
Augen halb geöffnet, kauen sie vor sich hin, eine braune Masse aus
Fell.
Ich
betrachte sie eine Weile und beschliesse, eben weil die Luft so schön
lau ist, einen kleinen Umweg durch das sogenannte ‚Wäldchen‘ -
der Weg steigt dort serpentinenartig steil an und ist gesäumt von
Nadelbäumen.
In
einiger Entfernung leuchtet und schwebt pulsierend ein weisser Fleck
auf dem Pfad - neugierig geworden beschleunige ich meine Schritte.
Als
ich näher komme, merke ich, dass kein Geist, sondern ein sehr reales
und ziemlich fülliges Mädchen in einem weiß-rosa Jogginganzug
schwer atmend, die Hände angestrengt zu Fäusten geballt,
anscheinend bemüht, möglichst schnell zu gehen, den Weg hochkeucht.
Das Mädchen hat schulterlange, fast schwarze, verschwitzt aussehende
Haare und ein rosa Stirnband um den Kopf. Links- und rechts von ihrem
Oberkörper wie auch links- und recht von ihrem Rückgrat wogen und
wippen, gut durch den vom Schweiss transparent gewordenen
Jogginganzug hindurch sichtbar, viele kleine pralle Hautröllchen.
Ich finde diese Hautröllchen äusserst interessant - um nicht zu
sagen furchtbar anziehend. Sie erinnern mich an
Kochschinken-Arrangements auf einem silbernen Tablett, eine
50er-Jahre Teeparty. Ich würde sehr gerne einmal in diese Röllchen
hineintasten, denke ich und merke in diesem Moment, dass das Mädchen
sein Tempo scheinbar enorm beschleunigt hat und sich schnell von mir
entfernt. Unwillkürlich beschleunige auch ich. Ich hatte jahrelang
einen Hund und habe mir damals angewöhnt, immer ziemlich schnell
hinter diesem herzulaufen, sobald man ihn nämlich aus den Augen
verlor, verschwand er gern im Unterholz und naschte Junkie-Scheisse,
hütete Schafherden, riss Müllsäcke oder Hühner auf Hausbooten,
versuchte Ferkel zu erlegen und auch andere Hunde, folgte also zügig
seinen fleischlichen Gelüsten. Aus Gewohnheit, quasi instinktiv
folge ich nun dem Mädchen.
Mir
wird langsam warm, ich komme ins Schwitzen, unten am Rücken.
Das
Mädchen ist um eine Kurve gebogen und befindet sich ausserhalb
meines Sichtfeldes. Als ich jedoch um die Kurve biege, sehe ich, dass
es stehengeblieben ist, sich zu mir umgedreht hat und mich anblickt.
Mit blauen Augen. Mich durchfährt es heißkalt, ich fühle mich
ertappt und laufe ein wenig langsamer, komme dem Mädchen dennoch
immer näher, ebenso angstvoll wie freudig den Moment der Kollision
erwartend. Das Mädchen jedoch nimmt plötzlich doppelt so schnell
sein Tempo wieder auf und läuft davon, wobei es sich jedoch
seltsamerweise zu mir umdreht und mir zuwinkt, als wolle es mich zur
Eile antreiben. Ich beschliesse, langsamer zu laufen. Und siehe da,
das Mädchen bleibt erneut stehen, es trippelt hin- und her und
treibt mich eindeutig zur Eile an, einen ungehaltenen Ausdruck auf
dem Gesicht.
Ich
sehe, dass es eine regenbogenfarbene Fliege um den Hals trägt, deren
dünnes Gummiband ihr tief in die Speckfältchen am Hals
einschneidet, was ihr zugegebenermassen sehr gut steht. An ihren
weissen Jogginganzug hat sie kurz über ihrer rechten Brust mit einer
absurd grossen Sicherheitsnadel eine goldene Kette befestigt, die in
der linken Seitentasche des Jogginganzugs verschwindet. Sie zieht nun
an dieser goldenen Kette, eine goldene Taschenuhr taucht auf, die sie
aufklappt und die Zeit abliest. Daraufhin schaut sie auf, sieht mich
furchtbar streng an, klappt die Uhr geräuschvoll wieder zu, macht
eine halb lockende, halb drohende Geste mit ihrem rechten Zeigefinger
in meine Richtung und rast dann buchstäblich davon, mit wippendem
Haar und wippenden Hüften.
Mir
bleibt nichts anderes übrig, als hinterherzulaufen.
Ich
komme kaum hinterher. Ich bin in letzter Zeit nicht so fit. Ich habe
viel geraucht und auch viel getrunken, hauptsächlich Wodka. Ich
fühle mich nicht so gut. Ich bemühe mich, meine Interessen zu
verfolgen, aber es gelingt mir nicht so richtig. Es kommt alles nicht
so gerade heraus, wie es sollte.
Beispielsweise
mache ich mich eben nicht auf den Weg zum veganen Sexshop, um ein
superheisses Sexspielzeug zu erstehen, ein Sexspielzeug, das ich
sogleich ausprobieren werde, vielleicht in einer Umkleidekabine des
Kaufhauses Karstadt, das auf halben Weg zwischen Sexshop und meiner
Wohnung liegt, vielleicht aber auch Zuhause, wo ein heisser Junge
oder auch ein heisses Mädchen in meinem Bett liegt, von mir aus auch
ein sowohl-als-auch - sondern ich mache mich auf den Weg zum veganen
Sexshop, um gegebenenfalls Deutschunterricht zu erteilen. Das ist
vielleicht nicht wirklich unerotisch, aber doch sehr pragmatisch.
Und
statt als schwuler Junge Sex im Park zu haben, renne ich einen
matschigen Trimm-Dich-Pfad entlang, von einem fülligen Mädchen
grundlos derart zur Eile angetrieben, dass ich davon ganz kopflos
werde, panisch fast.
Es
wird langsam dunkel, ich habe Angst, zu stolpern, zu fallen, mir ein
Bein zu brechen, und dann im Wald herumzuliegen: keiner findet mich,
in der Dunkelheit, nachts, ausser einem Fuchs vielleicht, die gibt es
hier nämlich, Füchse, und wo Füchse sind, sind auch Bären und
wenn es keine Bären gibt, dann zumindest Ratten oder Eichhörnchen,
die kommen von den Bäumen runter und knabbern alles an, was da so
rumliegt, nachts im Park, Pökelfleisch und harte Bahlsenkekse für
harte Zeiten - ich höre es in der Ferne grollen und donnern, was nur
selten etwas Gutes bedeutet, eine Free-Party oder Gewitter oder einen
Tsunami oder auch Flakfeuer, Arbeitsagentur, Gesichtsverlust, reine,
pure Angst - wer will mir ans Leder und mich abziehen.
Wir
laufen panisch, angstgetrieben - das weisse Mädchen und ich -
vielleicht aber hat auch nur das Mädchen Angst, Angst vor Verfolgern
im Allgemeinen vielleicht, Angst vor Jägern, Kaninchennatur, immer
Haken schlagen und auf der Hut sein, sogar wenn keiner da ist, der
einen verzehren will.
Ich
denke kurz, vielleicht denkt das Mädchen, ich sei der Feind, habe
Kaninchenbraten-Appetit und Schoko-Igel, daher das blödsinnige
Gerenne. Ich möchte es gern beruhigen, ihm zurufen: ‚keine Sorge
Mädchen, ich esse kein Fleisch, hab keine Angst. Ich bin ganz
vegan!‘ Denke dann aber, was, wenn eine Notsituation eintritt, eine
Robinson-Situation auf dem Trimm-Dich Pfad, nur Kaninchen und ich,
beide sehr hungrig.
Wir
fallen uns an. Kaninchen hat Zähne und ich habe Hände. Zähne in
Fleisch und Hände in Fleischröllchen schlagen und rollen, kneifen,
beißen, keuchen. Allerdings mit bloßen Händen Kaninchen zu
erwürgen, meine Fingernägel in ihre Speckfältchen am Hals zu
graben oder gar meine Zähne in ihr weisses Fleisch zu schlagen,
erscheint mir absurd. Wahrscheinlich schlägt nämlich vielmehr sie
ihre Zähne in meinen Hals, beisst mich und lässt mich ausgeblutet
zurück - Kaninchen haben nämlich auf jeden Fall die besseren Zähne,
kauen den ganzen Tag auf alten Autoreifen herum wie Biber. Oder
Marder. All diese Tiere sind mutiert oder degeneriert und machen sich
gegenseitig das Leben zur Hölle, den Lebensraum streitig, schlimmer
als Werbeagentur-Angestellte. Werbeagentur-Angestellte würden sich
ganz anders verhalten.
Vermutlich
zielgerichteter. Strategischer. Ich hingegen laufe hier im Wald herum
ohne Plan aber mit Begehren, ja schlichtweg mit reiner Gier nach
Kaninchenfleisch. Diese Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag und ist
mir unheimlich, so kenne ich mich nicht: nach 20-jähriger
fleischloser Ernährung fühle ich mich infiziert, ein Biobauer, ein
McDonalds, ein American Psycho tobt ungebeten entfesselt durch mich
durch. Das Wetter ist umgeschlagen.
Plötzlicher
Sturm. Schlagartige Dunkelheit. Böiger Wind. Strömender Regen.
Winter in Hamburg. Auf dem Weg nach Hause mit dem Fahrrad. Ich halte
kurz unter einer S-Bahn Brücke an, wische mir Wasser aus den Augen,
schüttele mir Wasser aus den Schuhen und fluche.
‚Kann
ich dich ein Stück begleiten?‘
Ich
schaue irritiert zu Seite, dort steht plötzlich jemand, ohne
Fahrrad, schaut mich an. Der Stimme nach zu urteilen eine junge Frau,
erkennen kann ich nichts. Bis auf die Augen ist die Person vermummt,
winterlich abgeschottet durch Kleiderschichten unförmig geworden:
Mütze, Schal, Kapuze, Regenjacke, Regenhose, Gamaschen -
Wettertrutzburg, keine Kontur.
Ohne
Nachzudenken, reflexartig und gut erzogen höre ich mich sagen: ‚Äh,
ja klar.‘
Ich
will keine Begleitung, ich will nicht laufen, ich will nach Hause, es
ist kalt, mein Weg noch weit. Ich schaue verstohlen zur Seite. Kenne
ich diese Person? Ich kann wirklich kaum etwas erkennen, Wasser
brennt in meinen Augen, läuft mir in Bächen das Gesicht herunter.
‚Ok, gehen wir ein Stück.‘
Schweigend
laufen wir nebeneinander her, an einer roten Ampel bleiben wir
stehen. Ich beschliesse, auf mein Fahrrad zu steigen und wegzufahren.
In
dem Moment streckt die Frau die Hand aus, greift mir zwischen die
Beine und fährt mir mit der flachen Hand über den Schwanz. Ich
weiche zurück, strecke eine Hand aus und will ihr den Schal vom
Gesicht ziehen. Sie weicht mir blitzschnell aus. ‚He, was soll der
Scheiss!‘ Sie antwortet nicht, versucht statt dessen, mir erneut an
den Schwanz zu fassen. Mir fällt nichts anderes ein: ich greife ihr
an die Brust. Blitzschnell schlägt sie mir ins Gesicht. ‚Mach das
nicht.‘ Ich halte mir die Backe und fluche. Sie lacht. Ein Auto
fährt vorbei, Wasser spritzt an mir hoch. Ich fluche, steige auf
mein Fahrrad und fahre los.
Ich
fahre, so schnell ich kann, unterschätze zwei Kreuzungen weiter die
Höhe eines Bordsteines, rutsche mit dem Vorderrad weg und schlittere
seitwärts auf die leere Kreuzung. Vor Verzweiflung fange ich an zu
weinen. Das Vorderrad hat eine Acht und meine Hose ein Loch am Knie.
Wenn jetzt ein Auto kommt, bin ich tot.
Die
Nacht scheint kein Ende zu nehmen, ein Alptraum reiht sich an den
nächsten, Würmer kriechen aus meinem Hosenbein, eine Katze sitzt
davor, zum Sprung bereit, lauernd, auf Beute wartend, ich versuche
mich nicht zu bewegen, eine Mücke sticht mir in den Hals beim
Schlagzeugspielen, ich kann mich nicht wehren, weil ich unbedingt den
Beat halten will. Vielleicht ist es da manchmal besser, locker zu
bleiben und zu verkacken.
In
diesem Sinne, liebe B., geniesse den Frühling, sei fest umarmt und
grüsse doch bitte Georges ganz herzlich von mir!
Deine
I.
Auftragsarbeit zur aktuellen testcard#22 'fleisch', unveröffentlicht.
Moien,
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